„Wollen Sie uns eigentlich Picasso-Möbel verkaufen?“ So reagierten Kunden – gewöhnt an die schweren und dunklen Kontor-Möbel der 30er und 40er Jahre – auf die Ende der 50er Jahre präsentierten neuen „planmöbel“ und deren ebenso klares und schlichtes wie leichtes und lichtes Design.
Der Grundstein für die Entwicklung zum Hersteller moderner Büroeinrichtungssysteme heutiger Prägung wurde 1958 im Rahmen einer weitreichenden, unternehmerischen Vision gelegt: Als der in London lebende deutsche Designer Robert Gutmann die Idee verfolgte, Büromöbel ganz anders als zu dieser Zeit üblich zu konzipieren, gab er seinen Entwürfen den Arbeitstitel ‚planmöbel‘. Um die anvisierte Produktpalette als Neuentwicklung am Markt völlig eigenständig einzuführen, wurde „planmöbel“ 1958 zum offiziellen Firmennamen – und der Name „planmöbel“ zur Marke.
Gutmann war später führendes Mitglied im legendären „Rat für Formgebung“, heute German Design Council, und 1972 Mitbegründer des „Design Report“, dem nach wie vor führenden Magazin für Produktdesign.
Das Markenzeichen „planmöbel“ wurde im Laufe der Jahre zum Spiegel seiner Zeit, der es immer um eine Idee voraus war. 1969, 1982 und 1996 gab es jeweils einen Re-Launch der Marke, 2007 noch einmal eine schwarz-weiß-graue Variante des blau-gelben 90er Jahre Logos.
2012 entschloss man sich im Rahmen des erfolgten Gesellschafterwechsels und der erfolgreichen Neuausrichtung der Marke auch das Markenzeichen zu modernisieren.
Das Konzept „Zurück in Zukunft“ knüpft an die erfolgreichste Zeit der Marke planmöbel an. In seiner Schreibweise orientiert sich das neue Logo an seinem Vorgänger, in seiner Schlichtheit zitiert es – schlanker und moderner – das 1982er Logo. Den markanten Punkt hinter dem Namen „planmöbel“ setzt jetzt das ®, das die Marke rechtlich vor Nachahmern schützt.
Von Anfang an hat man bei planmöbel in Espelkamp konsequent auf die Zusammenarbeit mit Designern gesetzt. Dabei ging man schon immer lieber vorweg als hinterher zu laufen. Dies gilt auch für die Designer nach Gutmann. Von Arno Votteler mit seinem „plansystem“ (Foto links) in den Siebzigern und „concept“ (Foto mittig) in den Achtzigern über Klaus Franck und Werner Sauers „x-act“ bis hin zu artefakts „part-3“ und „fact 4“ aus den Neunzigern – allesamt waren sie ihrer Zeit voraus. Reiner Moll letztlich, der mit uns „impuls“ und „milios“ machte, zeichnet auch verantwortlich für das überwältigend erfolgreiche „unit“ von 1989.
Die Zusammenarbeit mit ausgewählten Designern geht auf Siegfried Bich zurück. Er war der „Mr. Planmöbel“ in den 60er, 70er und 80er Jahren, der nach dem plötzlichen Tod des Unternehmensgründers Hans-Gunther Eggersmann gemeinsam mit Lore Eggersmann das Unternehmen und die Marke führte. Aus der „Eggersmann KG“, ursprünglich besonders bekannt für ihre legendären „Versenktische“, wurde mit der Einführung der Marke „planmöbel“ die „planmöbel Eggersmann“ und nach dem Ausscheiden von Nachfolger Rolf-Bernd Eggersmann die „planmöbel. GmbH & Co. KG“.
Im März 2014 begann ein neuer Abschnitt der planmöbel-Geschichte. Die österreichische Austro Holding mit ihrem Büromöbelhersteller Neudoerfler Office Systems übernahm die Marke und die Produktserien von planmöbel und knüpfte hier an eine Kooperation aus der Vergangenheit an. 2015 wurde mit dem KINZO Architekten die erfolgreiche Tradition der Kooperation mit Architekten und Designern mit der Produktserie UNIT erfolgreich fortgeführt. UNIT ist heute in vielen Projekten im Einsatz. 2017 wurden die Büromöbelmarken der Austro Holding in der neu gegründeten BGO Holding gebündelt.
Im Januar 2019 wurde neben dem planmöbel-Büro in Ostwestfalen das Office und der Showroom im Herzen von Berlin eröffnet. Ganz in der Nähe wichtiger Fachhandelspartner, Architekten und Referenzprojekte können sich Besucher und Partner von vielen durchdachten Lösungen inspirieren lassen.